Was darf Kunst kosten? Für alle


Die gefühlte Summe war vierstellig und das Bild kaum größer als ein halbes A4-Blatt, schwarzweiß. Natürlich war es zu teuer. Aber weniger hätte weh getan. So wertvoll war es mir.

 

Seitdem kommt die Frage nach Preisen immer wieder einmal. Ich versuche zu lernen, meine Bilder in die Welt ziehen zu lassen. Das ist nicht leicht: Meine kleinen Originale auf Papier, mit Tuschestiften gezeichnet, mit feinsten Schraffuren, Farbschichten und Goldlack, dauern viele viele Stunden Arbeit und warten manchmal Jahre auf ihre Fertigstellung. Deshalb haben sie einen angemessenen Preis, der im Verhältnis steht zum Aufwand. Einige sind gar nicht verkäuflich.

 

In einem Artikel habe ich von einer Formel gelesen, nach der anerkannte Künstler ihre Preise berechnen. Demnach setzt sich der Preis zusammen aus dem Format und einem Multiplikationsfaktor für den Wert der Kunst.

 

Ich finde das schwierig.

 

Weil erstens:

 

Und genauso wichtig: Kunst muss erschwinglich sein. Sie soll dort landen, wo sie bewegt und berührt. Bei den Menschen. In den vergangenen Monaten habe ich mit neuen Materialien experimentiert. Ich will meine Bilder greifbarer machen, sie von Rahmen und Glasscheiben befreien, dass ihre Details und Spuren zu erfühlen sind. Und ich möchte, dass meine Kunst erschwinglich ist, dass jeder sie sich leisten kann, nicht nur als Postkarte.

 

Nach vielen Versuchen habe ich das Material Holz für mich entdeckt. Holz als Malgrund hat eine lange Tradition. Es ist lebendig und verändert sich, ist wie ein Geprächspartner.